Pressekonferenz anlässlich des Welt Hepatitis Tag 2018 – Find The Missing Millions

Find The Missing Millions – anlässlich des Welt Hepatitis Tag 2018, der am 28. Juli weltweit abgehalten wird, lud die Hepatitis Hilfe Österreich (HHÖ) am 25. Juli zur Pressekonferenz ins Restaurant Michl´s in Wien.

Neben Angelika Widhalm, Vorsitzende der HHÖ, und Martin Prais, Generalsekretär der sprachen auch ao. Univ.Prof. Dr. Petra Munda, Leiterin der Spezialambulanz für virale Lebererkrankungen im AKH Wien, Primar Prof. Priv.-Doz. Dr. Arnulf Ferlitsch, Vorstand der Abteilung Innere Medizin im Krankenhaus der barmherzigen Brüder in Wien, sowie Mag. Dr. Margit Winterleitner,Chefärztin in der Generaldirektion für Strafvollzug und freiheitsentziehende Maßnahmen im Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz, zu den anwesenden Journalistinnen und Journalisten.

Es war im Jahr 2011, als die World Hepatitis Alliance den Welt Hepatitis Tag ins Leben gerufen hat, um die Awareness für virale Lebererkrankungen zu steigern. Das Ziel ist es, Hepatitis B und C bis 2030 zu eliminieren. Unter dem diesjährigen Motto “Find The Missing Millions” soll am 28. Juli,dem Welt Hepatitis Tag 2018, verdeutlicht werden, dass weltweit noch immer rund 300 Millionen infizierter Menschen nichts von ihrem Schicksal wissen. Denn der Krankheitsverlauf ist meist schleichend, sodass die Betroffenen lange Zeit keine Beschwerden wahrnehmen und chronisch verlaufende Leberentzündungen jahrelang unbemerkt bleiben. Das stellt nicht nur für die Betroffenen selbst ein enormes Risiko dar, sondern auch für die Gesellschaft, in der sie leben. Erst wenn sie ausfindig gemacht werden, können sie einer entsprechenden Therapie zugeführt werden.

“Weltweit sind noch immer rund 73 Millionen Menschen, von denen wir wissen, dass sie infiziert sind”, betont Angelika Widhalm, Vorsitzende der Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform gesunde Leber (HHÖ), die anlässlich des Welt Hepatitis Tags auch dieses Jahr wieder zur Pressekonferenz lud. Widhalm betont weiters,dass Lebererkrankungen weltweit dramatisch ansteigen und vor allem HBV (Hepatitis B) und HCV (HepatitisC) zu Zirrhose und Leberkrebs führen können. “Mittlerweile gibt es aber eine hoch effektive Medikation– nicht nur zur Therapie, sondern auch zur Prophylaxe (Schutzimpfung Kombination Hepatitis A+B)”, fügt Martin Prais, Generalsekretär der HHÖ, hinzu (siehe unten). Da auch in Österreich zigtausende Betroffene noch keine Diagnose haben und nicht therapiert werden, startete die HHÖ eine Testoffensive und lädt alle Österreicherinnen und Österreicher ein, sich kostenlos testen zu lassen.

Gesundheitsministerin Mag. Beate Hartinger-Klein sichert nationalen Hepatitisplan zu
„Bei einem Gespräch mit der Bundesministerin für Gesundheit am 18. Juli wurde mir versichert, dass sie sich für die rasche Installierung des von der WHO und EU sowie der HHÖ schon seit Jahren geforderten nationalen Hepatitisplan, einsetzen wird“, zieht Angelika Widhalm erfreut Bilanz nach ihrem Treffen mit der Gesundheitsministerin, die einen solchen als wesentlichen Schritt zur Verbesserung der Gesundheit in Österreich ansieht.

Ziel: Diagnoserate von 30% bis 2020
Mit der “Find The Missing Millions”-Kampagne sollen innerhalb von drei Jahren sämtliche Barrieren auf dem Weg zur Diagnose und in weiterer Folge zur effektiven Therapie beseitigt werden, um bis 2020 eine Diagnoserate von 30% zu erreichen. Zu den größten Herausforderungen auf dem Weg dorthin zählt die WHA vor allem das mangelnde allgemeine Wissen um virale Lebererkrankungen sowie die oft fehlenden Möglichkeiten, sich testen zu lassen. Darüber hinaus spielt die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Infizierten laut Widhalm nach wie vor eine bedeutende Rolle. “Je besser die Bevölkerung aufgeklärt ist, desto weniger wird ausgegrenzt”, ist sie überzeugt. “Find The Missing Millions” setzt daher vor allem auf Information.Um die Ziele zu erreichen, präsentierte die WHA am Welt Hepatitis Tag 2018 auch ein “White Paper”mit konkreten Empfehlungen für die weltweite Community – darunter auch die HHÖ.

Neben Prais und Widhalm sprachen auch ao. Univ.Prof. Dr. Petra Munda, Leiterin der Spezialambulanz für virale Lebererkrankungen im AKH Wien, und Primar Prof. Priv.-Doz. Dr. Arnulf Ferlitsch, Vorstand der Abteilung Innere Medizin im Krankenhaus der barmherzigen Brüder in Wien, sowie Mag. Dr. Margit Winterleitner,Chefärztin in der Generaldirektion für Strafvollzug und freiheitsentziehende Maßnahmen im Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz, zu den anwesenden Journalistinnen und Journalisten.

Key-Facts
• In der EU sterben jedes Jahr mehr Menschen an HCV als an HIV.
• HCV ist 7 Mal häufiger als HIV in Europa.
• Geschätzte 15 Millionen Europäer sind chronisch infiziert, eingeschlossen 5,5 Millionen, die in der EUleben; jedes Jahr werden 27.000-29.000 neue HCV-Fälle in der EU/EEA diagnostiziert.
• Beweise zeigen, dass sich in einigen europäischen Ländern die jährliche Todesrate durch HCV in denletzten 20 Jahren vervierfacht hat.
Zu den Risikogruppen zählen nicht nur chronisch Kranke, denen immer wieder Blutprodukte verabreicht werden, auch Personen, die im medizinischen Bereich tätig sind, Drogensüchtige oder Prostituierte bzw.Freier oder/und im MSM-Bereich, gehören dazu. Aber auch Tätowierung, Piercen, Fuß- und Nagelpflege,Tatortreinigungen und Reinigungsunternehmen sind hoch gefährdet. “Überall, wo viele Menschen eng zusammenleben und die Hygienemaßnahmen nicht ausreichend sind”, fügt Prais hinzu.

 

 

Martin Prais und Angelika Widhalm. © HHÖ

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Martin Prais, Angelika Widhalm, Ao. Univ. Prof. Dr. Petra E. Munda, Prim. Prof. Priv. Doz. Dr. med. univ. Arnulf Ferlitsch und Mag. Dr. Margit Winterleitner (v.li.). © HHÖ

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Martin Prais, Ao. Univ. Prof. Dr. Petra E. Munda, Prim. Prof. Priv. Doz. Dr. med. univ. Arnulf Ferlitsch, Angelika Widhalm und Mag. Dr. Margit Winterleitner (v.li.). © HHÖ

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