Heute am 28.7.2017 ist der internationale Welt-Hepatitistag

Die WHO fordert am heutigen Tag „Eliminate Hepatitis“

Mit diesem besonderen Datum wird versucht eine weltweit bessere Sensibilisierung für das Thema der Viralen Hepatitis – insbesondere  Hepatitis B (HBV) und Hepatitis C (HCV) – zu erreichen. Weltweit sterben jedes Jahr mehr Menschen an diesen viralen Leberentzündungen als an Malaria oder HIV; trotzdem hat das Thema auch in Österreich eine noch nicht ausreichende Bekanntheit erreicht und auch die Aufklärung über die Erkrankungen ist unzureichend. Und das, obwohl wir (mangels valider Zahlen) in Österreich alleine bei Hep.C von 20.000 bis 40.000 Betroffenen ausgehen müssen, in ganz Europa sogar von über 10 Millionen Betroffenen!

Wie in allen Fällen führt mangelnde Information zu Diskriminierung und Ausgrenzung der Betroffenen durch Familie, Bekannte und auch oder besonders im Berufsleben. Wöchentlich erreichen uns u.a. Menschen, die ihre Enkelkinder nicht sehen dürfen, in der Arbeit ins Abseits geschoben oder gar entlassen wurden. In fast allen Fällen lässt sich die Situation durch Gespräche mit den involvierten Parteien bereinigen und Vorurteile können beseitigt werden. Die Hepatitis Hilfe Östtereich – Plattform Gesunde Leber tritt vor allem mit Aufklärung und Information auf, um jedwede Diskriminierung zu beenden. Wir möchten an dieser Stelle auch unseren Partnern im journalistischen Bereich danken, die uns helfen der Bevölkerung wichtige und verläßliche Auskunft zu geben um unötiges Leid zu beenden.

Dieses Jahr wird der Welt-Hepatitistag von der WHO unter das Motto „Eliminate Hepatitis“  gestellt. In Österreich benötigt es hierfür noch viel:

  • Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung: um Diskriminierung zu beenden und die Bevölkerung auf die Krankheit und ihre Symptome zu sensibilisieren!
  • Weitgreifende Screening-Programme in der Bevölkerung, nicht nur in Risikogruppen: bei Hepatitis C handelt es sich um eine Krankheit die viele Jahre lang ohne deutliche Symptome verlaufen kann. Je früher einE PatientIn zur Diagnose kommt, desto geringer sind persönliches Leid und Folgeschäden, die in vielen Fällen bis zu Leberkrebs oder Leberversagen führen!
  • Eine Erhöhung der Impfungsrate bei Hepatitis B: Im Unterschied zu Hep.C gibt es für Hep.B eine (gut verträgliche und verlässliche) Impfung, jedoch bei chronischem Verlauf keine verlässliche Heilung. Viele Impfen sich nur vor Reisen in Risikogebiete, aber auch in Österreich ist eine Ansteckung möglich.
  • Therapie der Betroffenen: Je früher ein Patient keiner mehr ist, desto geringer der Schaden im Leben der Person selbst, so wie auch an der Gesellschaft. Viele ÖsterreicherInnen mussten krankheitsbedingt Jahrzehnte früher ihre Berufs- und Erwerbstätigkeit beenden. Auch nachdem der Virus im Körper eliminiert wird, bleiben oft nicht heilende Schäden zurück; somit werden viele „geheilt“, aber vielleicht nie mehr ganz „gesund“. Obwohl das Übertragungsrisiko bei HCV im alltäglichen Leben ausgesprochen gering ist (nur Blut-zu-Blut Übertragung): jeder vom Virus befreite Mensch kann natürlich unmöglich ein Überträger sein.

Die einzige Möglichkeit durch diese Wege Hepatitis B und Hepatitis C zu eliminieren ist ein Maßnahmenplan, der alle in Österreich vorhandenen Stakeholder und vor allem die PatientInnen einbindet und konzertiert zu einer Lösung führt, damit die Last dieser Erkrankung die sowohl jeder einzelne, als auch ganz Österreich tragen muss von unseren Schultern genommen wird.

AR